INOMICS-Gehaltsumfrage 2020
Welche Auswirkungen hat die Coronavirus Pandemie auf den akademischen Sektor?
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Es wird immer wieder gesagt, dass das Virus nicht zwischen Menschen unterscheidet, tatsächlich sind aber nicht alle gleichermaßen von der Pandemie betroffen. Der leitende Redakteur William Pearse hat bereits Artikel darüber verfasst, dass Covid 19 die Angehörigen ethnischer Minderheiten und Personen aus ärmeren Gemeinden Großbritanniens besonders hart getroffen hat.
Doch das Coronavirus hat auch die verschiedenen Wirtschaftsbereiche unterschiedlich stark beeinflusst. Die laufende Inomics - Gehaltsumfrage gibt einen Überblick, wie stark der private und akademische Sektor betroffen sind. Die vollständigen Ergebnisse werden Anfang 2021 veröffentlicht; wir können jedoch schon jetzt mit der Analyse der bisherigen Ergebnisse beginnen, die zeigen, welche Sektoren besonders stark betroffen sind.
Unterschiede im Ausmaß
Die Ergebnisse zeigen, dass jeder Sektor in irgendeiner Form betroffen ist. Das ist daran zu erkennen, dass Menschen ihre Arbeitszeit reduziert haben oder sogar ihren Arbeitsplatz komplett verloren haben. Im folgendenden bezeichnen wir jemanden als “von der Pandemie betroffen”, wenn er entweder seinen Job verloren hat, sein Gehalt gekürzt/ seine Arbeitszeit reduziert wurde, ein Vertrag nicht verlängert wurde oder eine geplante Beförderung verzögert oder gestrichen wurde. Arbeitnehmer, die ins Homeoffice gewechselt sind, aber deren Vertrag sich nicht verändert hat, zählen nicht als Betroffen.
Insgesamt ist zu erkennen, dass der private Sektor stärker beeinflusst wurde als der öffentliche. Fast die Hälfte der Beschäftigten in der Privatwirtschaft (47 %) gelten nach unserer Definition als “betroffen”, im öffentlichen Sektor ist es ein Drittel. Der akademische Sektor schneidet laut unserer Umfrage am besten ab: hier gelten nur 28 % der Beschäftigten als von der Pandemie betroffen.Konkret wurden im akademischen Bereich 3 % der Beschäftigten entlassen, bei 8% wurde die Arbeitszeit reduziert und bei weiteren 8 % das Gehalt gekürzt. Hieran ist zu erkennen, dass der akademische Sektor widerstandsfähiger gegen die Pandemie ist als der öffentliche und private Sektor. Ein Erklärungsansatz ist folgender: Lehrer mussten etwa weiter unterrichten, auch wenn die Schüler zu Hause geblieben sind, da der Unterricht dann online stattfand.
Der anekdotische Beweis
Dafür gab es im akademischen Sektor andere Probleme. Einer unserer Umfrageteilnehmer schrieb:
Meine Promotion ist aufgeschoben, weil meine Forschung ins Stocken geraten ist. Ich habe keine Möglichkeit, Forschungsaufenthalte an Universitäten und anderen Forschungsinstituten im In- und Ausland durchzuführen. Und ohne Forschung wird meine Arbeit nicht gebraucht. Jetzt lehre ich hauptsächlich von zu Hause aus online, halte Vorträge und erledige administrative Arbeiten.
Dabei gab es auch einige Widersprüche im Umgang mit dem Problem. Zum Beispiel war es für Doktoranden, die umfangreiche Forschungsarbeiten durchführen müssen, lange Zeit nicht möglich, zu reisen oder auch nur Bibliotheken zu nutzen. Eine solche Pause kann zwar frustrierend sein, ist aber nicht zwingend ein Problem, wenn die Frist dementsprechend verlängert wird. Nur war das leider nicht immer der Fall. Ein Doktorand schrieb uns, dass er sechs Monate lang nicht in der Lage war, an seiner Dissertation zu arbeiten, aber seine Frist nur um zwei Monate verlängert wurde.
Andere, die eher im Bereich der Lehre tätig sind, konnten weiterarbeiten, da die meisten Seminare und Vorlesungen online abgehalten wurden. Diese Personen konnten also zwar arbeiten, mussten sich jedoch an ganz andere Umstände anpassen.
Nicht über den Berg
Die Pandemie ist immer noch in vollem Gange und in vielen Teilen der Welt sind zum zweiten Mal Lockdowns in Kraft. Obwohl ein Impfstoff im Gespräch ist und die Regierungen besser vorbereitet sind als zu Anfang der Krise, sind die Probleme derjenigen, die im akademischen Sektor arbeiten, noch nicht vorbei. Viele werden erneut ihre Forschung nicht vorantreiben können oder womöglich ihre Finanzierung verlieren, und weitere Beschäftigte verlieren möglicherweise ihren Job oder sind gezwungen, weniger Stunden zu arbeiten. Es bleibt abzuwarten.
Vollständige INOMICS Gehaltsumfrage 2020
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