Ein Leitfaden für Anfänger
Wie Du Deinen ersten Job überlebst
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Es ist Dein erster Arbeitstag und Du bist nervös, natürlich. Also beschließt Du, während Du auf den Computerbildschirm starrst, schnell zu rekapitulieren, was Dich in diese Situation gebracht hast.
Du hast einen Abschluss. Durch großen emotionalen und finanziellen Aufwand hast Du ihn schließlich bekommen. Drei Jahre harte Arbeit, geschafft. Dann hast Du Dein Praktikum begonnen. Lang, unbezahlt und es hat Dir wenig zurückgegeben, aber es hat sich wahrscheinlich gelohnt. Es diente zumindest einem wichtigen Zweck: Dein Lebenslauf umfasst jetzt auf dem neuesten Stand in der Schriftgröße 24 eine ganze A4 Seite! Also begann die Jobsuche. 14 Monate später war zwar das Selbstwertgefühl längst weg, aber die Hartnäckigkeit zahlte sich aus, es kam zum lang ersehnten Vorstellungsgespräch. Nach der vierten Verhörrunde gegen harte Konkurrenz, konntest Du Dich aufgrund Deiner Bereitschaft, auch am Wochenende zu arbeiten, endlich durchsetzen. Also wurde der Vertrag unterzeichnet, jetzt sitzt Du nervös am Computer und wartest auf den Beginn des Erwachsenwerdens.
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At University of Stellenbosch in Stellenbosch, SüdafrikaUnd jetzt, lass Dich nicht feuern!
Und Deine Nerven flattern nicht ohne Grund! Arbeit ist kein Spaziergang. Es wäre sehr unklug, sich jetzt darauf auszuruhen, den Job schon zu haben. Denn dann ist der Job auch ganz schnell wieder weg, besonders wenn Du zunächst nur in der Probezeit bist. Aber wir sollten positiv bleiben! Es gibt ein paar Leitlinien, die, wenn Du sie befolgst, Deine Chancen gefeuert zu werden minimieren und gleichzeitig Deine Erfolgschancen maximieren. Diese Leitlinien bilden den INOMICS-Leitfaden “Wie Du Deinen ersten Job überlebst”.
Lern die Unternehmenskultur kennen, und zwar schnell
Eine Anerkennung der Unternehmens- und Bürokultur wird entscheidend für Deine Eingliederung in das Unternehmen sein. In der Regel solltest Du sie respektieren und nicht versuchen, etwas zu verändern, insbesondere zu Beginn. Das schließt auch die Dinge ein, die Dir nicht gefallen. Das Tragen einer Krawatte bei 35 Grad Hitze ist zwar eklig und verschwitzte, rote Gesichter haben nichts professionelles an sich. Aber Du solltests Dir als Neuling den Protest sparen! Die Unternehmenskultur hat sich entwickelt als Du noch nicht da warst und spiegelt die Geschichte und die Werte des Unternehmens wider. Diese werden vielen wichtig sein. Beleidige sie also nicht an Deinem ersten Tag!
Und niemanden zu beleidigen sollte für Dich einfach sein, schließlich bist Du ein rücksichtsvoller Mensch. Wahrscheinlich wirst du aber höhere Ziele haben. Die beste Möglichkeit einen Eindruck zu hinterlassen ist es - abgesehen davon, häufig Kekse in die Personalküche zu legen - Fragen zu stellen. Aber nicht irgendjemandem. Such Dir einen sympathischen Kollegen, jemanden, der in der Nahrungskette eine Stufe höher steht, und orientiere Dich an ihm. Nur wenn Du Dich an die unausgesprochenen Regeln hältst, wirst Du wirklich akzeptiert werden. Verlassen alle um Punkt 5 das Büro? Hat der Chef irgendwelche ungewöhnlichen Macken? Wie formell ist die Büroetikette? Wenn Du diese Bräuche verinnerlichst und Dich danach richtest, wirst Du Dich nicht nur besser einleben, sondern auch aus der Schusslinie geraten. Und wenn Du das Geld hast, dann leg auch ein paar Kekse in die Personalküche. Bestechung funktioniert.
Signalisiere Demut und Lernbereitschaft
Es mag naheliegend klingen, aber Du wärst überrascht, wie häufig Arbeitgeber unzufrieden sind, weil ihre Mitarbeiter nicht genug Lerneifer zeigen. Sei keiner davon! Lern aus Deinen Fehlern, idealerweise bewahrst Du dabei Deine Würde. Und sei offen für das, was Du noch nicht verstehst. Wenn Du Dir bei etwas nicht sicher bist, ist es besser noch einmal nachzufragen, als einfach loszulegen und auf das Beste zu hoffen. Arbeitgeber schätzen bescheidene Mitarbeiter. Eine ehrliche und effiziente Kommunikation erleichtert den Alltag und demonstriert sowohl Reife als auch Vertrauen. Behalte immer im Kopf, dass Du noch auf Einsteigerniveau bist. Niemand erwartet von Dir Perfektion, also brauchst Du sie auch nicht vortäuschen. Vertrau auf das, was du weißt und kannst. Immerhin hast Du dadurch auch den Job bekommen.
Jeder neue Mitarbeiter möchte eine Rückmeldung bekommen, wie er sich anstellt. Dazu eignet es sich, den offenen Dialog zum Vorgesetzten zu suchen. In vielen Unternehmen finden Leistungsüberprüfungen wenn überhaupt nur sporadisch statt. Für einen Neuling ist das ungünstig. Wenn das also in Deinem Unternehmen der Fall ist, kannst du aktiv auf Deinen Vorgesetzten zugehen und ein Feedback einfordern. Das muss keine formelle Angelegenheit sein. Es soll Dir nur die Möglichkeit geben, eine Einschätzung Deiner Leistung zu bekommen und Dich dadurch verbessern zu können. Kontakt zu seinem Vorgesetzten zu pflegen ist auch günstig, um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen oder zu festigen. Aber pass auf, dass Du nicht anfängst Dich einzuschleimen. Schleimer sind besonders unter Kollegen unbeliebt.
Mute Dir nicht zu viel zu
Der Versuch es allen Recht zu machen ist nur natürlich, vor allem in den ersten Wochen, wenn die Nerven noch blank liegen. Wir alle kennen den Wunsch zu beeindrucken und als kompetent, selbstständig und unabhängig angesehen zu werden. Eigentlich ist dieser Wunsch auch förderlich, er zeigt, dass Du gute Absichten hast und bereit bist, Deinen Beitrag zu leisten. Du musst jedoch die Kontrolle behalten, um Dich nicht in Schwierigkeiten zu bringen. Wenn Du weit mehr versprichst, also du halten kannst, werden manche Personen verärgert sein. Und zwar auch Personen, die dir vorgesetzt sind und die dafür sorgen könnten, dass Du gefeuert wirst. Verhindere das! Es ist in Ordnung “Nein” zu sagen, wenn man schon viel zu tun hat. Manchmal ist es auch notwendig. Nicht umsonst gibt es das berühmte Sprichwort “Es ist besser, eine Sache gut zu machen als drei Sachen mittelmäßig”. Sei also realistisch mit dem, was Du schaffen kannst.
Ergreife die Initiative
Unter Berücksichtigung des oben Geschriebenen, solltest Du die Initiative ergreifen. Und wenn möglich immer dann, wenn es jemand mitbekommt. Mach auf Dich aufmerksam. So kannst Du Dich abheben, zeigst Führungsqualitäten und wirst bei Beförderungen eher berücksichtigt. Die Initiative ergreifen kann man auf unterschiedliche Arten, zum Beispiel dadurch, mehr zu tun, als erwartet wird. Achte aber darauf, Dich nicht zu überfordern. Engagiere Dich und bringe Ideen ein in Bereichen, die Du interessant findest oder in denen Du Dich auskennst und zwar auch dann, wenn Du nicht danach gefragt wurdest. Besonders in modernen Institutionen ist es wichtig, innovativ zu sein, um relevant zu bleiben. Versuche ein Teil dieser Innovation zu werden. Denn dann wird Dir Dein Job auch in Zukunft sicher sein.
Schlussworte
Okay, zurück zu Dir, wie Du angespannt vor Deinem Bildschirm sitzt. Du kannst durchatmen, wir haben die Grundlagen besprochen. Jetzt liegt es an Dir, Dich immer wieder an diese Leitlinien zu erinnern. Aber es wird schon alles gut werden! Mit einer guten Einstellung und den Fähigkeiten, die Du (sicherlich) hast, wird es nicht lange dauern, bis Du das Selbstvertrauen gewinnst, über Deinen Computerbildschirm hinaus auf den Raum und die Kollegen um Dich herum zu schauen. In diesem Moment wirst Du erkennen, dass Du die Position, in der Du Dich befindest, verdient hast. Du hast hart dafür gearbeitet. Warte nur ab, bestimmt kommt der größte Teil Deiner Arbeit ziemlich gut an! Und vielleicht wirst Du sogar ab und zu nach der Arbeit mit Deinen Kollegen etwas trinken gehen.
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