Mikroökonomie vs. Makroökonomie - Welchen Kurs sollte ich zuerst belegen?

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Mikroökonomie vs. Makroökonomie - Welchen Kurs sollte ich zuerst belegen?

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Wenn Du gerade Dein Studium im Bereich Wirtschaftswissenschaften beginnst, wirst Du auf zwei sehr wichtige Fächer stoßen - Mikroökonomie und Makroökonomie. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Du Dich im Zuge Deines Studiums viel mit diesen beiden Themengebieten auseinandersetzen wirst, da sie für die Wirtschaftswissenschaften grundlegend sind. Es kann aber sein, dass Du Dich jetzt für die Wahl eines der Fächer entscheiden musst - in diesem Fall musst Du Dich fragen, ob du lieber zuerst den Kurs in Mikroökonomie oder in Makroökonomie belegen willst.

Welcher Kurs von beiden wird Dir den besseren Ausgangspunkt für Dein Studium in den Wirtschaftswissenschaften ermöglichen? Wir werden diese Frage heute diskutieren, damit Du einen Überblick über die Fächer bekommst, und dann entscheiden kannst, welches Fach Du zuerst wählen solltest.

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Mikroökonomie vs. Makroökonomie - Welchen Kurs sollte ich zuerst belegen?

Was ist der Unterschied zwischen Makroökonomie und Mikroökonomie?

Bevor Du eine Entscheidung über die Wahl eines Kurses triffst, musst Du verstehen, womit sich die Fächer beschäftigen. Die Mikroökonomie befasst sich mit der Untersuchung von Wirtschaftssystemen im kleinen Maßstab - es geht also um die Art und Weise, wie ökonomische Theorien funktionieren, wenn sie auf ein Individuum, eine Gruppe oder ein Unternehmen angewandt werden. Die Makroökonomie hingegen betrachtet die gesamte Wirtschaft von Ländern oder sogar der ganzen Welt. Zum Beispiel würde Mikroökonomie in der Praxis die Untersuchung von Angebot und Nachfrage für ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Dienstleistung beinhalten. Auch eine Untersuchung, wie sich eine bestimmte Rechtsvorschrift auf ein Unternehmen auswirken würde, das in diesem Bereich tätig ist, wäre der Mikroökonomie zuzuordnen. Die Makroökonomie dagegen untersucht die Wirtschaft im größeren Maßstab und versucht zu analysieren, wie Wirtschaftstheorien auf Regierungen und internationale Organisationen wie die NATO anwendbar sind. Beispiele für die Art von Themen, die in der Makroökonomie untersucht werden, wären das Bruttoinlandsprodukt eines Landes oder die Ökonomie der Importe in ein Land und der Exporte aus einem Land.

Mikro- und Makroökonomie befassen sich also mit ähnlichen Fragen, jedoch auf unterschiedlichen Ebenen. Tatsächlich können die gleichen Studieninhalte für beide Fächer relevant sein. 

Um ein Beispiel zu nennen, können wir uns den Sachverhalt von Lebenshaltungskosten in einem bestimmten Gebiet und deren Beziehung zur Inflation anschauen. Diese Frage hängt mit der Mikroökonomie zusammen - denn es geht darum, wie viel Menschen für Wohnung, Nahrung, Unterhaltung usw. ausgeben - und kann daher auf der individuellen Ebene beschrieben werden. Aber gleichzeitig ist diese Frage ein wichtiger Inhalt der Makroökonomie, da die Inflation von Dingen wie dem Zinssatz beeinflusst wird, der vom Staat festgelegt wird. Der Sachverhalt kann daher auch auf nationaler Ebene als Gegenstand der Makroökonomie analysiert werden.

Die Bedeutung der Mikro- und Makroökonomie für die Wirtschaftswissenschaften im Allgemeinen

Die beiden Bereiche sind also oft miteinander verbunden: Die mikroökonomische Untersuchung eines Sachverhalts gibt oft wichtige Hinweise auf die Makroökonomie und umgekehrt. Grob ausgedrückt könnte man sagen, dass die Mikroökonomie "von unten nach oben" (“bottom up”) betrachtet, also wie sich individuelle Entscheidungen auf Wirtschaftssysteme auswirken, während die Makroökonomie "von oben nach unten" (“top down”) betrachtet, also wie sich Wirtschaftssysteme auf die in ihnen lebenden Menschen auswirken. Um ein komplexes wirtschaftliches Thema zu verstehen, wie etwa die Frage, wie und wann ein Staat die Inflationsrate anpassen sollte, muss man die Grundprinzipien von Angebot und Nachfrage und die Art und Weise verstehen, in der Menschen wirtschaftliche Entscheidungen treffen. Das wäre ein Feld der Mikroökonomie. Darüber hinaus müsste man verstehen, inwiefern diese Prinzipien auf Währungssysteme und den Finanzmarkt anwendbar sind und wie die Wirtschaft eines Landes in das internationale Wirtschaftssystem passt. Das wäre ein Gebiet der Makroökonomie.

Hinzu kommt, dass es in der Mikroökonomie wenig konkurrierende Denkschulen gibt, also sich die Ökonomen im Allgemeinen über die Prinzipien einig sind. Das gilt leider nicht für die Makroökonomie, deren Definition sich seit ihren Anfängen mehrfach - und oft drastisch - geändert hat. Die Debatte über makroökonomische Prinzipien und insbesondere über Prognosen ist nach wie vor in vollem Gange. Dadurch ist die Makroökonomie im Vergleich zur Mikroökonomie manchmal ein schwierigeres, aber vielleicht auch intellektuell anregenderes Studiengebiet.

Solltest Du zuerst Mikro- oder Makroökonomie wählen?

Wenn man das oben genannte berücksichtigt, ist es für die meisten Wirtschaftsstudenten besser, zuerst Kurse in Mikroökonomie zu belegen und dann zur Makroökonomie überzugehen. In dieser Reihenfolge können zuerst die Prinzipien der Wirtschaftswissenschaften auf individueller Ebene erlernt werden, bevor sie auf die Gesellschaft und die Welt im weiteren Sinne angewandt werden. Allerdings könnte man auch argumentieren, dass die Prinzipien der Wirtschaftswissenschaften besser verstanden werden, wenn man sie zuerst in der Praxis sieht - zum Beispiel: Zuerst muss man das Finanzsystem verstehen, um überhaupt einen Einstieg in das Thema der Wirtschaftswissenschaften zu finden. Wenn man dieser Argumentation folgt, sollte man zunächst Kurse in Makroökonomie belegen, um dann zur Mikroökonomie überzugehen.

Es kann sein, dass an Deiner Universität ein Kurs angeboten wird, der beide Gebiete zusammenfasst. Diese Kurse heißen häufig  “Einführung in die Wirtschaftswissenschaften” oder ähnlich. Bei jeder der genannten Optionen wirst Du die Möglichkeit haben, alles zu lernen, was du benötigst, um in Deinem Studium der Wirtschaftswissenschaften voranzukommen. Die meisten Studierenden entscheiden sich jedoch dafür, zuerst Kurse in Mikroökonomie zu belegen.

Abschließend lässt sich sagen, dass Mikroökonomie generell mathematischer ist als Makroökonomie. Mathematik wird aber trotzdem auch in der Makroökonomie eine Rolle spielen, es kann also nützlich sein, die mathematischen Grundlagen in der Mikroökonomie zu lernen, um sie dann auf die Makroökonomie anwenden zu können.

Wenn Du also sowieso beide Fächer belegen möchtest, gibt es sowohl Argumente dafür, mit Mikroökonomie zu beginnen, als auch dafür, zunächst Kurse in Makroökonomie zu belegen. Wenn Du jedoch nur eines der beiden Fächer belegen möchtest, solltest Du das Fach wählen, was Du interessanter findest!

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