Knappheit und Wahl
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Wenn es Knappheit gibt, muss eine Wahl getroffen werden! Knappheit ergibt sich aus der Endlichkeit verfügbarerer Ressourcen, während eine Auswahl das Resultat menschlicher Entscheidungen über die Verteilung und Nutzung dieser Ressourcen ist. Aus Knappheit und Wahlmöglichkeiten resultiert das Grundproblem der Volkswirtschaftslehre, die sich mit der Frage beschäftigt, wie Individuen und Gesellschaft wählen, um knappe Ressourcen zu verteilen.
Einige Ressourcen sind im Überfluss vorhanden, während andere knapp sind. Wir denken deutlich weniger über die Luft nach, die wir einatmen, als über unsere Zeitplanung für einen bestimmten Tag. Denn Atemluft ist scheinbar im Überfluss vorhanden, während die Anzahl der Stunden eines Tages exakt begrenzt ist. Unsere Entscheidung “zu atmen” ist keine bewusste Entscheidung und daher für Ökonomen eher uninteressant. Im Gegensatz dazu beschäftigt sich ein ganzes Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften damit, Entscheidungen über Zeiteinteilung zu verstehen und zu erklären: Die Wahl eines Individuums, ob es seine Zeit mit Arbeit oder mit Freizeit verbringt, ist für den Arbeitsmarkt von fundamentaler Bedeutung. Dabei sind nicht nur die Zeit, sondern auch die Fähigkeiten eines Individuums limitiert, also begrenzt verfügbar. Ökonomen stellen dabei typischerweise die Frage nach der Effizienz einer Allokation: Wie kann aus knappen Ressourcen das Beste herausgeholt werden?
Suggested Opportunities
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Master in Economics and Finance
Starts 1 Sep at CEMFI in Madrid, Spanien- Master-Studiengang
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Master's programme in Economics
Starts 31 Aug at University of St.Gallen in Sankt Gallen, Schweiz- Master-Studiengang
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Master Data and Economics for Public Policy - Ecole polytechnique/ENSAE Paris/Télécom Paris
Starts 1 Sep at Ecole Polytechnique in Palaiseau, FrankreichWährend sich die Hauptströmung der Ökonomie auf die Präferenzen und Entscheidungen von einzelnen Individuen in der Gesellschaft konzentriert, erfordert die Bewertung der Allokation knapper Ressourcen innerhalb einer Gesellschaft eine Aggregation der individuellen Präferenzen, um den Nutzen einer Allokation für die Gesellschaft als Ganzes beurteilen zu können. Daher ist nicht nur die Effizienz einer Allokation, sondern auch ihre (Verteilungs-)gerechtigkeit für die Untersuchung von Knappheit und Wahlmöglichkeiten relevant. Das Kriterium der Gerechtigkeit spielt auch in der Debatte über die “bessere” Marktform - freie Marktwirtschaft versus Planwirtschaft - eine zentrale Rolle.
Die Knappheit einer Ressource in einem bestimmten Kontext kann objektiv erfasst werden. Die traditionelle Herangehensweise der Ökonomie untersucht die Entscheidungen von Menschen über knappe Ressourcen, als ob sie durch einfache, objektive und rationale Berechnung getroffen würden. Natürlich ist die Entscheidungsfindung von Menschen nicht rein rational; sie wird auch von Emotionen beeinflusst. Die Verhaltensökonomie, ein sich rasant entwickelndes Teilgebiet, wendet Erkenntnisse aus der Psychologie an, um das ökonomische Verständnis für Entscheidungen auf einer eher subjektiven Ebene zu erweitern.
Die Grundannahmen von Angebot und Nachfrage beschreiben, dass der Preis für einen seltenen Gegenstand höher sein wird, als für einen gewöhnlichen. Im Bereich des Marketings werden häufig Konzepte zu Knappheit und Wahlmöglichkeiten mit verhaltensökonomischen Erklärungsansätzen kombiniert, um damit Geld zu verdienen: Wenn es gelingt den Eindruck zu erwecken, dass ein Artikel knapp ist, dann werden einige Personen bereit sein, mehr für einen Artikel zu bezahlen, oder einen Kauf schneller tätigen. In der Praxis finden sich solche Marketingstrategien in Slogans wie "Kaufen Sie, solange der Vorrat reicht!", "Letzte Chance zu bestellen!" oder "Begrenztes Angebot!" wieder.
Zum Weiterlesen
Einen interessanten Diskurs über die Schwierigkeit einer klaren Definition der Wirtschaftswissenschaften und darüber, wie Ökonomen ihre Disziplin im Laufe der Jahre dargestellt haben, finden Sie in Backhouse und Medema’s "Retrospectives: On the Definition of Economics" (Journal of Economic Perspectives, 2009).
Gut zu Wissen
Das vielleicht wichtigste und dringendste Thema unserer Zeit, der Klimawandel, ist im Wesentlichen ein Problem von Knappheit und Wahlmöglichkeiten. Da die Luft, die wir atmen, bedroht ist und unsere Flüsse beginnen auszutrocknen, war es noch nie so dringend, die ökonomische Perspektive bei der Suche nach praktischen Lösungen zu berücksichtigen. Das Teilgebiet der Umweltökonomie beschäftigt sich mit Emissionszielen und -zugeständnissen, Verbrauchsteuern auf Kohlenstoffemissionen und Subventionen für erneuerbare Energiequellen. Die Umweltökonomie wird sich zu einem der gefragtesten Arbeitsbereiche für Ökonomen in den kommenden Jahren entwickeln.
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Tenure Track Assistant Professor in Economics
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