Öffentliche Güter
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Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie Wirtschaftswissenschaftler die verschiedenen Arten von Waren und Dienstleistungen, die in der Wirtschaft verkauft werden, klassifizieren. Anhand der Merkmale von Gütern - z. B. ob sie rivalisierend oder ausschließbar sind - können Wirtschaftswissenschaftler Güter in eine von vier Kategorien einordnen. Diese sind Clubgüter, private Güter, öffentliche Güter und gemeinsame Ressourcen.
Öffentliche Güter sind in den Wirtschaftswissenschaften Güter, die nicht ausschließbar und nicht rivalisierend sind. Diese Eigenschaften von öffentlichen Gütern bedeuten, dass die Nutzung des Gutes durch eine Person den potenziellen Genuss des Gutes durch andere nicht beeinträchtigt und dass der Zugang zu dem Gut nicht verhindert werden kann.
Am einfachsten lässt sich das Konzept anhand eines Beispiels veranschaulichen. Ein Leuchtturm erbringt eine Dienstleistung, die als öffentliches Gut angesehen wird. Leuchttürme helfen bei der Orientierung von Schiffen, indem sie signalisieren, dass Land in der Nähe ist, und sie warnen vor potenziellen Gefahren auf dem Wasser.
Das von Leuchttürmen gesendete Signal kann nicht für einige Schiffe bestimmt sein und andere nicht erreichen - es wird einfach ausgesendet. Damit ist der Dienst nicht ausschließbar. Ebenso verliert das von einem Leuchtturm ausgesendete Signal nicht an Nutzen, wenn mehr Schiffe es empfangen. Der Dienst eines Leuchtturms ist also ebenfalls nicht rivalisierend.
Ein weiteres Beispiel für ein öffentliches Gut ist die Luft, die wir atmen. Die Menschen können nicht daran gehindert werden, Luft zu verbrauchen, und das Atmen schränkt auch nicht die Fähigkeit anderer ein, zu atmen. Weitere Beispiele für öffentliche Güter sind die Prävention von Krankheiten und die Landesverteidigung. Beide Leistungen kommen allen zugute, und wenn eine Person davon profitiert, werden andere nicht daran gehindert, ebenfalls davon zu profitieren.
Da sie nicht ausschließbar und nicht rivalisierend sind, unterliegen öffentliche Güter in der Wirtschaft häufig dem Trittbrettfahrerproblem. Dieses Problem tritt auf, wenn Menschen freien Zugang zu einem Gut oder einer Dienstleistung haben und daher keinen Anreiz haben, sich an der Finanzierung oder Instandhaltung zu beteiligen - mit anderen Worten, sie sind "Trittbrettfahrer".
Trittbrettfahrer profitieren von der Arbeit anderer, ohne dass ihnen selbst Kosten entstehen, und sie weigern sich zu zahlen, wenn sie die Wahl haben. Aufgrund dieses Verhaltens werden öffentliche Güter, die nicht in der Natur vorkommen (wie z. B. Luft zum Atmen), oft von der Regierung durch Besteuerung bereitgestellt, da der private Markt sie fast immer nicht ausreichend zur Verfügung stellt.
Tatsächlich haben öffentliche Güter in der Regel große positive externe Effekte, z. B. macht die Landesverteidigung alle sicherer, Parks verbessern die Nachbarschaft (beachten Sie, dass diese auch als Gemeingut eingestuft werden können; mehr dazu im Abschnitt "Gut zu wissen"), Krankheitsvorsorge verbessert die öffentliche Gesundheit, usw. Güter mit positiven externen Effekten werden in der Regel vom Markt nicht ausreichend bereitgestellt, was eine Form des Marktversagens darstellt. Die Regierung erhebt in der Regel Steuern von den Bürgern, um diese Leistungen selbst zu erbringen und das Marktversagen zu beheben, wodurch das allgemeine Wohl der Gesellschaft verbessert wird.
Öffentliche Güter werden daher in der Regel entweder von der Regierung bereitgestellt oder sind natürlich vorkommende Güter. Da es sich bei öffentlichen Gütern um nicht-konkurrierende und nicht-ausschließbare Güter handelt, ist es praktisch unmöglich, sie mit Gewinn zu verkaufen.
Radioprogramme sind jedoch ein Beispiel für ein öffentliches Gut, das von Unternehmen, die auf einem Markt tätig sind, privat bereitgestellt wurde - obwohl selbst dies eine gewisse Regulierung erforderte, damit der Markt funktionieren konnte. Radiosender kaufen das Recht zur Nutzung bestimmter Funkfrequenzen von der zuständigen Behörde (in der Regel eine Regierungsstelle) und dürfen dann ihr Signal über Radiowellen ausstrahlen.
Radio ist ein öffentliches Gut. Radiowellen sind für jeden Bürger, der ein Radio besitzt, frei verfügbar, und das Hören des Radioprogramms hindert andere nicht daran, dies zu tun. Außerdem kann niemand, der ein Radio besitzt, daran gehindert werden, einen Radiosender zu hören.
Wie verdienen die Radiosender also Geld? Durch Werbung: Werbetreibende, die neue Zuhörer suchen, unterstützen den Radiosender, indem sie Sendezeit im Programm des Senders kaufen. Das bedeutet natürlich, dass die Kosten für die Radiohörer nicht ganz umsonst sind: Sie müssen die Kosten für die Zeit bezahlen, in der sie Werbung statt ihres Lieblingsprogramms hören, wenn sie ihr Radio benutzen.
Gut zu wissen
Bestimmte öffentliche Güter unterliegen aufgrund ihres nicht ausschließbaren Charakters dem Problem der Tragödie der Allmende. Obwohl Luft nicht ausschließbar und nicht rivalisierbar ist, kann sie durch Verschmutzung beeinträchtigt werden. Diese Verschlechterung - mit anderen Worten, die Luft wird weniger angenehm, wenn andere sie verschmutzen - ist charakteristisch für ein Gemeingut.
Wirtschaftswissenschaftler stufen Luft je nach Kontext häufig sowohl als öffentliches Gut als auch als Gemeingut ein. Wenn Luft im Überfluss vorhanden ist und sich die Analyse auf ein bestimmtes Gebiet beschränkt, in dem die Verschmutzung kein Problem darstellt, dann weist frische Luft die Eigenschaften eines öffentlichen Gutes auf. Andernfalls, insbesondere wenn die Verschmutzung ein Problem darstellt, ist frische Luft eher als Gemeingut einzustufen.
Dieses Beispiel zeigt, wie die Grenze zwischen öffentlichen Gütern und Gemeingütern manchmal verwischt werden kann. Beispiele für reine öffentliche Güter, die nicht ausschließbar und nicht rivalisierend sind, sind schwer zu finden, aber die Kategorisierung ist für die wirtschaftliche Analyse dennoch recht nützlich.
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